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Bazon Brock
> Kurzdokumentation zur Großen Kunstausstellung 2006

> Kurzdokumentation zur Großen Kunstausstellung 2009:

­– was uns antreibt ­–

19. Juni bis 16. August 2009

Große Kunstausstellung 2009
Die Große Kunstausstellung im Haus der Kunst München wird von den Künstlervereinigungen Neue Münchner Künstlergenossenschaft, Neue Gruppe und Münchener Secession getragen. Vor nunmehr sechzig Jahren haben sich diese drei Gruppen zur Ausstellungsleitung im Haus der Kunst zusammengeschlossen, um die seither stattfindende alljährliche Große Kunstausstellung auszurichten. – eine Ausstellung, die von Künstlern für Künstler organisiert wird, um einen Querschnitt zeitgenössischer künstlerischer Positionen zu zeigen. Sowohl durch diese Organisationsform als auch durch ihren Umfang ist sie einzigartig in Deutschland, wenn nicht in Europa. Die enorme Anzahl an Bewerbungen aus Deutschland und den Nachbarländern beweist auch 2009, dass die Große Kunstausstellung ein attraktiver Standort für zeitgenössische bildende Kunst und eine Bereicherung der bayerischen Ausstellungslandschaft ist.

Zum diesjährigen 60. Jubiläum  wird die Große Kunstausstellung von der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft gestaltet und kuratiert, die zuletzt 2006 die Ausstellung Through the looking glass präsentierte. In diesem Jahr wird unter dem Motto was uns antreibt ein breites Spektrum verschiedenster künstlerischer Disziplinen vorgestellt – von Malerei, Skulptur und Zeichnung bis hin zu Fotografie, Installation, Video, Audio und Performance.

was uns antreibt
Mit der Frage nach der Motivation, nach dem, was uns antreibt, macht die Große Kunstausstellung 2009 ein zentrales Problem künstlerischen Schaffens zum Thema einer Ausstellung. Was bewegt Künstler, das zu tun, was sie tun, und warum hören sie trotz aller Widrigkeiten nicht auf, ständig neue Wege zu suchen und diese zu verfolgen? Was steckt hinter dem fortgesetzten, von Zweifeln begleiteten Glauben an das eigene Werk?

Das Motto führt hin zur generellen Suche nach neuen Lebens- und Seinsbedingungen, nach dem, was Menschsein wirklich heißt. Zwingend damit verbunden ist die Frage, welche gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Rahmenbedingungen das Kunstschaffen forcieren oder auch erschweren. Sowohl laut und offensiv als auch versteckt und nachdenklich beschäftigen sich die ausgestellten Werke mit den Motiven, die uns als Künstler bewegen und antreiben, nach neuen künstlerischen und gesellschaftlichen Wegen zu suchen. Diese Suche betrifft sowohl den kritischen Umgang mit dem eigenen Werk als auch den Bezug zu den sozialen Phänomenen und Entwicklungen unserer Zeit.

Dem Thema gemäß hat die Jury unter Vorsitz der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft ihr Augenmerk darauf gerichtet, von den ausgewählten Künstlern und Künstlerinnen mehrere Arbeiten zu zeigen. Aus 1037 Bewerbungen wurden 120 Künstlerinnen und Künstler mit 219 Werken ausgewählt.

Für Sammler und Kunstfreunde ist die Große Kunstausstellung auch in der Zeit einer wirtschaftlichen Krise ein wertvoller Ort für Entdeckungen. Sie weckt das Interesse und die Nachfrage jener Sammler und privaten Käufer, die marktunabhängig erwerben. Zudem bietet sie eine Chance für Künstlerinnen und Künstler, die außerhalb der gängigen Trends arbeiten.

Dass der Beruf des bildenden Künstlers selbst heute krisensicherer ist als so manch anderer und dennoch von ähnlichen Wirkabsichten getragen wird, führt Bazon Brock in seinem Essay zum Ausstellungskatalog aus, denn „sich für die Künstlerrolle zu entscheiden heißt, einen Beruf zu ergreifen, der wirklich krisensicher ist, weil er noch die Krise produktiv zu nutzen versteht.“ Brock erklärt: „… heute hat jeder Opel-Arbeiter, jeder Ladeninhaber und Technologieeuphoriker zumindest das gleiche Risiko des Scheiterns zu tragen wie die vermeintlich so heillosen Berufskünstler. Im Gegenteil, die Künstler sind auf das Scheitern viel besser vorbereitet, weil sie ja gelernt haben, gerade das menschliche Elend, unsere Defizite und Krankheiten, Furcht und Zittern, Euphorie der Passionen, geistige Beschränktheit und seelische Nöte zum Thema der eigenen Arbeit zu machen.“

 

Damit sind nur einige der vielen Facetten benannt die das Thema „was uns antreibt“ in sich birgt. Mehr erfahren Sie im Ausstellungskatalog mit farbigen Abbildungen und Texten von Bazon Brock, Andreas Kühne, Jochen Meister und dem Abdruck eines Gesprächs zwischen Helmut Draxler und Wolfgang Trauth,

Die Große Kunstausstellung steht traditionsgemäß auch 2009 mit einem Staatsempfang anlässlich der Eröffnung unter der Schirmherrschaft des bayerischen Ministerpräsidenten. Sie verdankt ihre Realisierung der Förderung der Gesellschaft der Freunde Stiftung Haus der Kunst, dem Bezirk Oberbayern, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie der George-Washington-Gedenkstiftung.

Veranstalter und Organisation: Ausstellungsleitung Große Kunstausstellung im Haus der Kunst e.V.: Michael Krause, Präsident. Helmut Kästl, Schriftführer. Voré, Schatzmeister. Konzept und Realisation was uns antreibt – Neue Münchner Künstlergenossenschaft: Michael Krause, Präsident. Eva Ruhland, Schriftführerin. Alois Öllinger, Schatzmeister.
Michael Krause
Minister Dr. Wolfgang Heubisch
Eröffnung der GK 2009
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